Blick zurück im Zorn / Dejavu
John OsborneBlick zurück im Zorn / Dejavu Der Zorn Jimmy Porters in John Osbornes Theaterstück "Blick zurück im Zorn" ist sprichwörtlich geworden. Jimmy Porter, Student ohne Abschluß, bekämpft seine Hoffnungslosigkeit durch mutwilligen Zorn gegen alles gedankenlose Fortwursteln in gesellschaftlichen Zuständen, die wie Naturgegebenheiten hingenommen werden.
Verzweifelt sucht er nach einem Glauben, nach der Guten Sache, an die er den Zorn seiner großen moralischen Leidenschaft verschwenden könnte. Politisch liberal und sexuell ein Tyrann, fixiert er seine Frau Alison als hassenswertes Inbild des arrogant lebensunfähigen Establishments und macht sie zur Zielscheibe seines ziellosen Zorns.
"Déjàvu" ist die Fortschreibung von "Blick zurück im Zorn", voller Rückbezüge auf das vor Jahrzehnten in Milieu und Sprache theaterrevolutionäre Stück. Theatermacher und Zuschauer sehen ihre persönliche Lebensgeschichte in denselben Figuren reflektiert, die vor Jahrzehnten zum erstenmal das Bühnenlicht erblickten und, wie sie selbst, älter geworden sind. Die Träume von Jimmy Porter, jetzt J.P., eine bekannte Medienfigur, und Cliff Lewis, inzwischen Fernsehredakteur, haben sich erfüllt. Aber diese Erfüllung – eine Gesellschaft der Gleichheitschancen für jeden, in der das Trendbarometer Orientierung gibt – wird als noch schlimmerer Verlust von Werten empfunden als die Orientierungslosigkeit. Jimmy Porters Zorn ist in "Déjàvu" zur heillosen Melancholie geworden, obwohl Unempfindlichkeit und Schicksalsergebenheit seiner Umwelt immer noch den Furor rhethoricus in ihm entfachen.
ISBN 978-3-930 226-03-0
€ 14,90
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