Saurier

Wolf Christian Schröder
Saurier
Stück in 8 Szenen
1 D, 5 H, 2 Dek
Schröders erstes Stück spielt 1992, drei Jahre nach dem Fall der Mauer. Ecki, ein linksradikaler Terrorist, ist in die Jahre gekommen und hat die Verbindung zur Außenwelt verloren. Seit Jahren lebt er versteckt in einer konspirativen Wohnung inmitten einer großen Appartementanlage. Ein Freund, ein Bürgerlicher, versorgt in mit dem Nötigsten, und ein junges Mädchen kommt regelmäßig zum Putzen. Sie will unbedingt Schauspielerin für Pornofilme werden, doch will man sie dort nicht haben, denn aus Liebe zu ihrem Freund, dem Hooligan Fritz hat sie sich eine Tätowierung am Bein machen lassen, die bei den Filmaufnahmen stört.
Eckis Augen machen ihm zu schaffen, so daß sein bürgerlicher Freund zwei kurdische Ärzte bittet, ihn zu untersuchen. Die beiden, die illegal in Deutschland leben, haben Schlimmes erlebt, waren Gefängnis und Folter ausgesetzt, Eckis Augenleiden erscheint ihnen dagegen vergleichsweise lächerlich.
Ecki, mißverstanden und einsam, erliegt zunehmend der Paranoia: ein „Jäger“ bedroht ihn, und schließlich steht ein Mann bei ihm im Zimmer und will seine Augen operieren. Der Freund derweil läßt sich entschuldigen, er ist auf dem Weg nach Paris.
Die Zeit löst sich ins Irreale auf.


Zurück zur Übersicht