Octavius und Kleopatra

Rolf Schneider
Octavius und Kleopatra
Komödie in einem Akt
6 D, 1 H, St, 1 Dek
Ein römisches Militärlager bei Alexandria, im Jahr 30 vor Christus: Das ägyptische Reich ist geschlagen, der römische Kaiser Octavius hat es in einer finalen Schlacht vor den Toren der Stadt seinem Imperium einverleibt. Königin Kleopatra, ehemalige Geliebte Cäsars und sagenumwobene Herrscherin Ägyptens, ist eine gebrochene Frau. Ihrer Macht beraubt, wartet sie in römischer Gefangenschaft darauf, in Octavius’ Triumphzug dem jubelnden Rom als Trophäe vorgeführt zu werden. Und auch die stärkste Waffe Kleopatras, ihre verführerische Schönheit und Jugend, ist nach der Geburt von vier Kindern und im Alter von 39 Jahren allmählich am Verblühen.

In ihrer Verzweiflung ersinnt Kleopatra einen letzten Rettungsplan: Noch einmal will sie ihre legendären Verführungskünste unter Beweis stellen und hofft auf eine Gelegenheit, Octavius mit ihren weiblichen Reizen für sich einnehmen zu können. Als jedoch Livia, die Frau des Octavius, von diesem Plan erfährt, versucht sie mit allen Mitteln, ein intimes Treffen der beiden zu verhindern. Sie bietet Kleopatra die Freiheit, wenn sie im Gegenzug auf Octavius verzichtet. Kleopatra aber, die große Strategin und Femme fatale, vertraut auf die Macht ihrer Schönheit und begeht damit einen verhängnisvollen Fehler…

Im Leben wie im Sterben – kaum ein Schicksal der Antike hat die Phantasie späterer Generationen so beflügelt, wie dasjenige Kleopatras. Vor allem ihr rätselhafter Tod ist Gegenstand zahlreicher Spekulationen, Mythenbildungen und künstlerischer Verarbeitungen geworden, bis hin zu Shakespeares großer Tragödie „Antonius und Cleopatra“. Rolf Schneider fügt diesem Mythos mit „Octavius und Kleopatra“ seine ganz eigene Perspektive hinzu: Es ist der Blick auf ein hinter dem Rücken großer Feldherren verborgenes weibliches Kapitel der Geschichte, auf ein subtiles Spiel der Intrigen, dessen Grausamkeit den großen Schlachten in nichts nachsteht.


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