Einzug ins Schloß

Rolf Schneider
Einzug ins Schloß
Komödie
6 D, 18 H, St, 2 Dek
Strukturwandel in der Uckermark. Das barocke und ein wenig heruntergekommene Jagdschloss „Mon Repos“ dient seit Ende des Krieges dem Gastwirt Priskoleit als Kneipe. Zusammen mit seiner hübschen Tochter Ulla und dem verkniffenen Kellner Emil zapft er hier für die Dorfbewohner bedächtig „Schwedter Lagerbier“. Doch die Schloss-Idylle mit Kiefernwäldchen ist in Gefahr, denn das Gebiet soll für den Bau eines Chemiewerkes erschlossen werden, die Landvermesser und Chemie-Ingenieure haben bereits Quartier bezogen unter Priskoleits Dach.

Wir schreiben das Ende der 50er Jahre, die Uckermark war damals noch Grenzland der DDR zu Polen, bei dem Chemiewerk handelt es sich um das zwischen 1959 und 1966 an der Oder entstandene „Petrochemische Kombinat Schwedt“. Doch vom Aufbau der Fabrik erzählt die Komödie nur, indem sie, so Schneider, „nicht davon erzählt.“ Denn das Stück interessiert sich für den zwischenmenschlichen Strukturwandel viel mehr als für den industriellen. Schon bald wimmelt es im Dorf vor jungen Menschen, einer neuen Generation, die mit Idealen, Illusionen und aller Macht an den Beginn einer goldenen Zukunft glaubt …

„Einzug ins Schloss“ erzählt keine Einzelgeschichte, es ist das Geflecht mehrerer Geschichten, das in seiner Vielstimmigkeit ein einfühlsames Portrait liefert vom Aufbruch in der noch jungen DDR.


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