Teerosen

Lotte Ingrisch
Teerosen
Komödie in 3 Akten
2 D, 3 H, 1 Dek
Eigentlich hatte Bella alles im Griff. Ihren Mann Dominik hat sie verlassen, vor Jahren schon, er las keine Gedichte, ging nicht ins Museum und verwechselte Dativ mit Akkusativ. Außerdem war er rastlos, vor allem im Hinblick auf Frauen. Alban dagegen, Professor der Zoologie, ist wunderbar langweilig. Das Leben mit ihm verläuft in geruhsamen Bahnen, sieht man einmal von der Rabenkolonie ab, die zu Untersuchungszwecken das Schlafzimmer bevölkert.

Doch wie entwurzelt ist Bella, als sie herausfindet, dass ihr Rabenprofessor ein Verhältnis mit ihrer Tochter Teddy hat und diese bald heiraten will. Von jetzt an geraten die Dinge auf eine reichlich schiefe Bahn. Denn plötzlich steht auch Dominik wieder bei ihr auf der Matte, er sehnt sich auf einmal nach familiärer Ruhe und Geborgenheit. Bella hat die Lage kaum halb verdaut, da ist ihr Ex-Mann auch schon ihr neuer Liebhaber.

Allerdings nur, bis Theodor, ein junger Arzt mit Idealen, auf der Bildfläche erscheint. Theodor wird erst versehentlich angeschossen, dann zum verständnisvollen Freund und schließlich Bellas Verlobter. Doch ob ausgerechnet Theodor der richtige Mann ist, um endlich Wurzeln zu schlagen? Tochter Teddy hat jedenfalls auch ein Auge auf den verträumten Arzt geworfen. Und Dominik, der geschiedene Ex-Lover, rechnet sich trotz allem noch Chancen bei Bella aus…

Wie Teerosen in einer teuren Vase, die langsam verwelken, so sieht Theodor die entwurzelte Bella. Lotte Ingrischs „Teerosen“ ist eine einfühlsam-bissige Komödie über den Irrwitz des Alterns und das lange Warten auf Liebe.


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