Die Küche
Arnold WeskerDie Küche
(The Kitchen)
Stück in 2 Teilen
Deutsch von Erich Fried und Maja Zade
12 D, 18 H, 1 Dek
Neufassung 2012
Eine große Restaurantküche am frühen Morgen, die Nachtruhe weicht fiebriger Betriebsamkeit: Kellner, Köche, Küchenhilfen treffen ein, Gasherde werden angezündet, Zutaten zerhackt, das Geschirr scheppert. Das bunt zusammen gewürfelte Personal – Iren, Deutsche, Franzosen, Engländer und Griechen – bereitet unter den argwöhnischen Blicken des Besitzers die Tagesgerichte vor, streitet, flirtet und kämpft gegen die Zeit. Denn am Mittag beginnt das Trommelfeuer der Bestellungen – und dann schwillt die Küchensymphonie zum irrwitzigen Crescendo an, einer wilden Kakophonie aus scharf gebellten Befehlen und brausenden Küchengeräten.
In den Pausen jedoch, wenn die Pfannen und Töpfe ruhen, köcheln die Träume: Erschöpft sitzt Peter, ein junger Koch, der eine Affäre mit der verheirateten Kellnerin Monique hat, mit seinen Kollegen zusammen und spricht von einem besseren Leben – fern der täglichen Schinderei. Doch im alles verzehrenden Betrieb der Küche ist für Träume kein Platz. Als Peter erfährt, dass er mit Monique keine Zukunft hat, ist der endgültige Kollaps nah, und der Verzweifelte greift zum Äußersten…
Lauter, schneller, schonungsloser: Arnold Weskers „Die Küche“ ist ein alarmierendes Sinnbild unserer globalisierten Arbeitswelt – ein Schmelztiegel für Menschen unterschiedlichster Herkunft, in dem es keine Rückzugsmöglichkeiten gibt und keine Sicherheiten. „Für Shakespeare mag die Welt eine Bühne gewesen sein“, sagt Wesker, „für mich ist sie eine Küche, wo Menschen kommen und gehen und nicht lange genug bleiben können, um einander zu verstehen, und wo Freundschaft, Liebe und Feindschaft ebenso schnell vergessen werden, wie sie entstehen.“
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