Adam & Eva
Dominik MeurerAdam & Eva
Zwei Welten treffen aufeinander
Komödie in 10 Bildern
1 D, 1 H, 1 Stimme, 2 Dek
Was passiert, wenn Subkultur auf Bürgertum trifft? Es knallt, und ein obdachloser Transvestit landet mit blutiger Nase in der Wohnung einer selbstmordgefährdeten Romantikerin.
ADAM Ach du heilige Mutter Gottes, wo sind wir denn hier gelandet?
EVA Ich wohne hier.
ADAM Hast du die Möbel noch von der Flucht aus Schlesien? Das glaubt einem doch kein Mensch.
EVA Das sind alles Erbstücke. Meine Großmutter hat sehr an dieser Einrichtung gehangen, und bevor sie starb, habe ich ihr versprochen mich gut darum zu kümmern. Aber woher wissen Sie, dass meine Großmutter aus Schlesien stammt?
ADAM Ne alte Trümmerfrau erkennt so was auf den ersten Blick.
Trotz unterschiedlicher Lebensläufe und Einstellungen nähern sich beide einander an und bilden eine Zweckgemeinschaft: ein Dach über dem Kopf im Tausch gegen eine Typverbesserung vom altbackenen Hausmütterchen zum Vamp. Anhaltende Arbeitslosigkeit und Rufmord führen zu einer gemeinsamen Geschäftsidee: Großmutters stillgelegter Buchladen soll mit einem frischen Konzept in neuem Glanz wiederauferstehen. Gesagt, getan! - würde nicht die Liebe dazwischenfunken. Eifersucht, Sorge und unerwünschte Spionagetätigkeiten beim ersten Date führen schließlich zum Bruch.
EVA Und was wird aus unserem Laden?
ADAM Bleiben wir bei den Tatsachen - es ist dein Laden, und was du damit machst, ist nicht meine Angelegenheit.
Wochenlange Funkstille bis zur Entschuldigung, Versöhnung und schließlich doch ein Abschied auf längere Zeit. Was bleibt, ist die Gewissheit, sich durch den anderen weiterentwickelt und in dessen Herzen ein Zuhause gefunden zu haben, also das, was eine wahre Freundschaft wirklich ausmacht.
EVA Ich hab so ein komisches Gefühl im Bauch, kann es aber nicht genau beschreiben.
ADAM Geht mir genauso ... Du merkst, dass etwas zu Ende geht und gleichzeitig anfängt.
EVA Ja, es ist wie Schweben, so wie luftleerer Raum. Eigentlich möchte ich vor Freude lachen und bin aber so traurig, dass ich weinen könnte.
ADAM Ich glaub, das ist Glück, Eva.
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