Der Tag, an dem Paul Auster krank war

Dirk Waanders
Der Tag, an dem Paul Auster krank war
Stück in 2 Akten
2 D, 2 H, 1 Dek
Wirbelsturm Eileen tobt über New York. Mit knapper Not erreicht Dexter Bloom die "Black-Books"-Buchhandlung. Hier soll er für den erkrankten Paul Auster einspringen und aus seinem neuen Roman "Das Glück der Anderen" lesen.

Zu seinem Leidwesen muss Bloom feststellen, dass kein einziger Zuhörer gekommen ist, und selbst Mrs. Black, die Buchhändlerin, hat sich noch um ihre erkrankte Cousine zu kümmern.

Plötzlich erscheint eine attraktive junge Frau. Bloom ist erfreut und fasziniert zugleich und macht ihr das Angebot, für sie allein aus seinem Buch zu lesen. Cindy Bancroft offenbart unter Tränen, dass sie am Nachmittag desselben Tages geschieden wurde. Sie sei lediglich vor dem Regen in die Buchhandlung geflüchtet.

Über Blooms ungeschickte Versuche, Cindy zu trösten, kommen die beiden miteinander ins Gespräch. Auch Bloom ist, allerdings bereits seit 30 Jahren, geschieden, obwohl er nie aufgehört hat, seine Ex-Frau mit Namen Eileen ("wie die "Dame", die New York in Schutt und Asche legt") zu lieben. Und obwohl Cindy keine Gelegenheit auslässt, Bloom für manche Unzulänglichkeit, die er in seinen Geschichten offenbart, zu kritisieren, kommen die beiden sich näher.

Schließlich, verliebt und durch Wirbelsturm Eileen zum Bleiben gezwungen, liest Bloom bis zum frühen Morgen aus seinem Roman vor, in dem Cindy eindeutig Autobiographisches zu entdecken glaubt. Daraus entwickelt sich ein Gespräch über die Zufälle des Lebens. Doch wie es der Zufall so will, stellt sich heraus, dass beide, Cindy und Bloom, mehr verbindet als nur eine zufällige Begegnung.

Als Wirbelsturm Eileen sich in den frühen Morgenstunden in Richtung Albany verdrückt hat, verlassen die beiden gemeinsam die Buchhandlung im Bewusstsein einer völlig unerwarteten Verbundenheit. Zufall?

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