Märchenkönig, Spartheater
Dieter KühnMärchenkönig, Spartheater
Komödie
2 D, 9 H, 2 Dek
König Ludwig von Bayern, der „Märchenkönig“, trifft sich mit Richard Wagner und der jungen Cosima. Eigentlich ist eine nächtliche Schiffspartie auf dem Starnberger See geplant, doch Ludwig wird mit einem Problem konfrontiert: Die Entfaltung von Träumen prallt auf Sparprogramme, auch im Theater. Denn: die Spekulationsblase einer Bayern-Diamant-AG ist geplatzt, Ersparnisse, Rücklagen, Vermögen wurden weithin vernichtet.
Einer Auseinandersetzung mit dem Staatssekretär des Finanzministeriums weicht der junge König erst einmal aus, lässt dem protegierten Wagner den Vortritt, der wieder, unter Berufung auf einsetzende Inspiration, Cosima den Vortritt lässt, phasenweise.
Doch die Administration akzeptiert keinen Sonderstatus, das Bühnenbild wird sukzessiv abgebaut: Baumaterialien für eine Erweiterung des Finanzministeriums. Denn die Durchführung der Sparmaßnahmen erfordert höheren personellen Aufwand, und der rechtfertigt bauliche Expansion. Auch müssen eventuelle Unruhen in der weithin abgezockten Bevölkerung rechtzeitig erkannt und sediert werden – auch das Innenministerium muss dringend den Etat aufstocken. Was hingegen der König und sein Protegé vorhaben, das erscheint zu kostenintensiv. Dabei schauen die Behörden nicht weiter auf Kosten, auch sie bauen Luftschlösser.
Im Gegenspiel der Interessen wird ein (mögliches) Attentat auf König Ludwig verschieden instrumentalisiert. So passiert sehr viel auf der reduzierten Bühne. Doch die Komödie bleibt Komödie.
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