Our House

Tim Firth
Our House
(Our House)
Musik und Lyrics von MADNESS
Deutsch von Thomas Huber
4 D, 8 H, u. Ensemble, Orchester, Verw - Dek
Our House, in the middle of our street…
It Must be Love, love, love…
My Girl‘s mad at me…
Nightboat to Cairo…
Welcome to the House of Fun…

Seit über zwanzig Jahren steppen die “Nutty Boys” von MADNESS durch unser kollektives Gehör. Wer sich damals nicht die Knie wundgetanzt hat, der geht schon nach den ersten Beats in die Hocke. Ska, die Musik von MADNESS, ist Anarchie, ist das Lebensgefühl der Achtziger.

„Our House“ versammelt die größten Hits von MADNESS in einem Musical, das nach seinem sensationellen Erfolg in Londons West End den Olivier Award als „Best New Musical“ gewann. Eine schlankere Fassung in kleinerer Besetzung hat gerade die erste Tournee in Großbritannien hinter sich.

Auch ohne die Songs wäre das Stück von Tim Firth, Theatergefährte Alan Ayckbourns, eine Entdeckung: Working-Class im Camden Town von Heute. Es ist Joe Caseys sechzehnter Geburtstag. Heute ist der Tag, an dem er „es“ mit Sarah, seiner Freundin, zum ersten Mal tun will. Am Abend steigt eine große Geburtstagsfete in „Our House“, einem alten Reihenhaus am Camden Canal, in dem Joe Casey großgeworden ist. Joe und Sarah stehlen sich fort, um im Sternenlicht über dem Camden Canal ihre Unschuld zu verlieren.

Tim Firth erzählt das Erwachsenwerden von Joe und Sarah als eine „Was wäre, wenn“- Geschichte. Hier am Camden Canal entscheidet sich beider Leben.

Joe übergeht die Warnung des seit seiner Entlassung aus dem Knast verschollenen Vaters, der ihm immer wieder vor Augen steht, und steigt mit Sarah in die Wohnung einer Baustelle ein. Die Polizei taucht auf. Im Bruchteil eines Augenblicks trifft Joe eine Entscheidung. Er spaltet sich auf in „Good Joe“ und „Bad Joe“, und fortan verfolgen wir den Werdegang der beiden Joes in seinen jeweils entgegengesetzten Möglichkeiten. Wer sich für das eine entscheidet, tut dies gegen das andere. Tim Firth lässt uns erleben, was uns sonst nicht vergönnt ist. Was wäre geworden, wenn...?

Good Joes Geschichte erzählt uns vom Scheitern des guten Willens. Er stellt sich der Polizei, wird wegen Einbruchs verurteilt und landet in einer Strafanstalt für Jugendliche. Nach seiner Entlassung findet er keine Arbeit und schlägt sich mit kleinen Jobs durch. Er verliert Sarah aus den Augen, und erst im Kampf gegen den Immobilienhai Pressman um den Erhalt seines Elternhauses in Camden Town finden beide wieder zueinander.

Bad Joe zeigt uns, was geschehen wäre, wenn... Als die Polizei den beiden auf den Fersen ist, flieht er. Sein Leben wird zur steilen Karriere. Bad Joe lernt die Skrupellosigkeit des Erfolgs von der Pike auf und mutiert zu einem Juppie ohne Gewissen. Er verdingt sich bei eben jenem Immobilienhai Pressman, heiratet Sarah und verliert sie schließlich ganz, als er sein eigenes Elternhaus und seine Seele an den Profit verrät.

Das atemberaubende Tempo der Londoner Aufführung riss die Zuschauer von den Sitzen. Zwischen einer Hochzeitssuite in Las Vegas und Camden Town Market erleben wir einen Schleudergang durch das hippe London von Heute. Brilliante Dialoge, atemlose Tanz- und Revuenummern, sowie die exzellenten Songs von MADNESS führen uns durch eine niemals gefühlige Liebesgeschichte voller Witz und Sentiment, die es in London geschafft hat, ein junges Publikum, ebenso wie die angestammten MADNESS-Fans, ins Theater zu holen. Und lange danach noch skat es in unseren Köpfen. One Step Beyond!


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