Sommer am See
Tennessee WilliamsSommer am See
(Summer at the Lake)
Stück in einem Akt
Deutsch von Inge und Gottfried Greiffenhagen
2 D, 1 H, 1 Dek
Mrs. Fenway verbringt den Sommer mit ihrem siebzehnjährigen Sohn Donald in ihrem Ferienhaus am See, zusammen mit dem Dienstmädchen Anna. Sie haben die Stadt verlassen, weil es dort zu heiß ist, sollen aber bald zurückfahren, weil Mr. Fenway sich in Geldschwierigkeiten befindet und das Ferienhaus verkaufen will. Mrs. Fenway klagt ständig entweder über ihre Gesundheit, ihren Mann, ihre finanzielle Lage oder ihren Sohn.
Wie reagiert ein Siebzehnjähriger, der den Sommer mit seiner Mutter an einem See verbringt, auf die ständigen Klagen seiner Mutter über ihre Gesundheit – „Es flimmert mir vor den Augen“, „In meinem Kopf dreht sich alles“ –? Er schweigt. Was antwortet er auf ihre Bitten, sie nicht allein zu lassen, ihre weißen Ziegenlederslipper zu putzen oder ihr ihre Tabletten zu bringen? – „Später.“ Und was macht Donald immer, wenn er ihre Klagen und Vorwürfe satt hat? Er geht schwimmen, im See. Mrs. Fenway findet es nicht normal, dass er so oft und so weit hinausschwimmt. Während sie weiter stöhnt und lamentiert, erkundigt sie sich zwischendurch immer wieder, ob Donald nun endlich wieder ans Ufer zurückgekommen ist. Und was antwortet das Dienstmädchen jedesmal? – „Er schwimmt immer noch weiter hinaus.“
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