Personal Enemy
John OsbornePersonal Enemy
Stück in 3 Akten
3 D, 6 H, 1 Dek
Langley Springs, USA, im August 1953. Die Nachricht, dass der tot geglaubte Sohn Don in einem koreanischen Gefangenenlager aufgetaucht ist, versetzt Familie Constant in Aufruhr. Mutter Constant träumt davon, schon bald die gesamte Familie wieder unter einem Dach zu versammeln. Doch kaum erfährt die Familie von seinem unverhofften Überleben, da kommen Zweifel an seiner patriotischen Gesinnung auf. Denn Don verweigert die Rückkehr in die USA.
Damit aber beginnen für die Constants die Probleme erst. Schicht für Schicht wird der faule Kern ihrer polierten amerikanischen Normalität freigelegt. Nicht nur, dass sich jetzt der Geheimdienst für Dons Vergangenheit in linken Studentengruppierungen interessiert. Auch der jüngste Sohn Arnie, ein aufgeweckter Junge, der viel Zeit mit dem homosexuellen Bibliothekar Ward verbringt, gerät ins Fadenkreuz des Verdachts. Um die Familie vor größerem Schaden zu bewahren, starten Mutter Constant und Schwester Caryl einen Feldzug gegen die unamerikanischen Umtriebe im eigenen Haus…
Eindrucksvoll fokussiert John Osbornes „Personal Enemy“ ideologische Aufheizung und mentale Blockbildung der frühen Tage des Kalten Krieges im Brennglas des amerikanischen Alltagslebens – mit wichtigen Einsichten für aktuelle Repatriotisierungsschübe in Zeiten des War on Terror. In einem Klima der Angst kann es ein Amerika der Andersdenkenden nicht geben. Die Constants bezahlen dafür einen hohen Preis – mit der schleichenden Erosion ihres familiären Gefüges.
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