Ufer.Los!
Kerstin HenselUfer.Los!
Szenische Collage
3 D, 6 H, Verw - Dek
Am Ufer eines Flusses zeigen sich einerseits verrottete, anderseits dekadent gehypte Industriebauten als Standbilder unserer Zeit. Dort spielt sich, in einer aus der Realität erwachsenen Groteske, ab, was unsere Gesellschaft umtreibt: Arbeitslosigkeit, Amtslügen, Langeweile, Geschäftemacherei, falsche Verheißungen, Kriminalität, Sprachlosigkeit, vergebliche Sinnsuche, Wahnsinn, aber auch Chancen, zu Höherem zu gelangen.
Turboexistenzen, Stillsteher, Freaks und Glückssucher begegnen einander. Sie haben alle ein Ziel: ihrem sinnlos gewordenen Leben wieder Auftrieb zu geben. Da ist der vom Erfolgshimmel gestürzte Künstler Haken, der gezwungen ist, seinen Lebensunterhalt fortan als Schrottplatzpächter zu verdienen; da ist seine enttäuschte Frau Lola, die sich um einen Namen bewirbt; da ist Tochter Ferrena, die ein Übermaß an Synapsen besitzt; oder Kupferdieb Klopfer, der in Las Vegas einen Reibach macht. Ofensau, der entlassene Stahlgießer, scheitert am Versuch, in ein Gespräch mit seinen Nachbarn zu kommen: mit Murat, dem liebessuchenden, radebrechenden "Kanaken" und mit Frau Rilke, die vor lauter lyrischer Leidenschaft das Leben nicht mehr wahrnimmt.
Gerhard Gold, Art-Director einer Werbefirma, hat zur Rettung der Welt eine märchenhafte Kampagne am Start: die Bewerbung einer neuen gesellschaftlichen Idee: des Bedingungslosen Grundeinkommens. Golds Kumpel und Widerpart Esel wird zum Opfertier. Gold hat mit seiner Kampagne Erfolg und steigt zum Minister auf. Die Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens wird auf einer Fähre gefeiert, und noch bevor sie wieder am Ufer anlegt, stürzt sich der erste Passagier ins Wasser...
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