Haus der Spiele

David Mamet
Haus der Spiele
(House of Games)
Nach dem Film von David Mamet
Bühnenfassung von Richard Bean
Deutsch von Bernd Samland
2 D, 6 H, 1 Dek
Dr. Margaret Ford ist nicht nur Psychologin an der Universität, sondern betreibt auch eine eigene Psychotherapeutische Praxis. Zudem hat sie mit ihrem Buch über Spielsucht einen Bestseller gelandet, der in aller Munde ist. Und ihr jede Menge Kohle eingebracht hat. Sie ist also eine gute Partie. Für Zocker. Und für Abzocker ein gefundenes Fressen.

Ihr gegenwärtiger Klient/Patient ist der junge Billy Hahn, der von seiner Spielsucht geheilt werden möchte. Nur plagen ihn jetzt brennendere Probleme. Hat er doch bei einem verlorenen Pokerspiel bei Mike, wie er angibt, einen Schuldschein über 25 000 Dollar unterschrieben; und wenn er die Summe nicht abdrücke, sei er ein toter Mann.

Margaret verspricht ihm ihre Hilfe auch in dieser Angelegenheit. Sie begibt sich in die von Billy erwähnte Bar “Haus der Spiele”. In der Höhle des Löwen sucht und findet sie Mike, den Hausherrn der Spiele. Und ihr Spiel mit ihm – sowie sein Spiel mit ihr – nimmt seinen Lauf. Denn Billys Spielschulden belaufen sich mitnichten auf 25 000
Dollar. Mike fasst Vertrauen zu der blonden, kühlen, kühnen Dame, streicht Billys Spielschulden und weiht Margaret in ein paar Tricks beim Pokern ein, etwa, wie man Bluffer erkennt. So fasst sie Vertrauen zu Mike. Sie ist fasziniert von ihm und seiner Welt, fühlt sich von ihm auch durchaus erotisch angezogen.

Vertrauen gegen Vertrauen – die ideale Grundlage für den stilsicheren Betrug: „con game“, spätestens seit Herman Melvilles Roman “The Confidence-Man” ein zentraler Topos der amerikanischen Literatur. Roger Ebert (Chicago Sun-Times) sieht darin auch den Kern von Mamets Filmen. Margaret jedenfalls findet sich in dieser ihr fremden Parallelgesellschaft gut aufgehoben und steckt schneller als gedacht mit Mike unter einer Decke. So wird sie auch zu dem großen Pokerspiel mit Gästen eingeladen. Das nimmt allerdings einen verhängnisvollen Verlauf, und das Geld, mit dem sie Mike und seinen Spießgesellen aushelfen wollte, verschwindet...

Margaret ist untröstlich. Bis ihr klar wird: sie war von Anfang an diejenige, die ausgenommen werden sollte, Zielscheibe also der Truppe um Mike. Sie ist in die Falle getappt, einer Inszenierung auf den Leim gegangen. Alles war ein abgekartetes Spiel. Mit Billys Hilfe, der von Mike ausgebootet wurde, rächt sie sich an Mike und trickst ihn aus. Am Ende des Stücks sitzt sie mit ihrer Lektorin in einem Japanischen Restaurant. Sie hat die ganze Geschichte zu einem Buch gemacht, das alle Aussichten auf Bestsellerstatus hat.


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