Play Macbeth

Pavel Kohout
Play Macbeth
(Play Makbeth)
Tragödie ohne Pause nach William Shakespeare
Deutsch von Pavel Kohout unter Verwendung der
Übersetzung von Dorothea Tieck
2 D, 3 H, 1 Dek
Ende der 70er Jahre griff Pavel Kohout die Idee vom „Wohnzimmertheater“ auf, mit dem verbotene Theatermacher in Prag die Möglichkeit suchten, wieder aufzutreten und sich mit kritischen Stoffen auseinanderzusetzen. Kein Werk konnte besser thematisieren, was die verfemten Künstler in dieser Zeit umtrieb, als „das wohl zeitloseste Gleichnis über die Geburt und den Fall von Tyrannen“ – Shakespeares „Macbeth“.

Für seine erste Premiere im eigenen Wohnzimmer entwickelte Pavel Kohout eine Theaterfassung für nur fünf Darsteller, die sich auf das machtbesessene Königspaar konzentriert. Beispielhaft und pointiert wird hier von der Skrupellosigkeit eines politischen Aufstiegs erzählt, der in die Tragödie stürzt, weil die Geister, die man für Gönner hielt, die eigene Vernichtung vorantreiben.

Der Reiz des Verbotenen lockte das Publikum. Bis die 16. Vorstellung von der Polizei gestürmt wurde, war „Play Macbeth“ bereits in vielen Wohnungen gespielt worden. Die Parallelität zwischen dem Königsdrama und der politischen Situation blieb auch den Behörden nicht verborgen. Kohout staunte über „das Niveau der Behörde, die den realen Sozialismus sogar vor Shakespeare zu schützen versuchte.“

Die Aufführungen in Prager Wohnzimmern und auf Dachböden waren ein wichtiges Kapitel für Kohout „im Konflikt mit der totalitären Macht“. Seine Tochter Tereza kostete die Mitwirkung darin ihr Hochschulstudium. Der Dramatiker sah „die elementare Kraft des Theaters, das alles kann, weil es vor uneingeschränkter Fantasie nur so strotzt.“


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