Der Tod des Lebens - „Der Tod ist der Schatz der Armen” - Baudelaire

Djuna Barnes
Der Tod des Lebens - „Der Tod ist der Schatz der Armen” - Baudelaire
(The Death of Life - 'Death Is the Poor Man's Purse' - Baudelaire)
Stück in einem Akt
Deutsch von Christine Koschel und Inge von Weidenbaum
1 D, 2 H, 1 Dek
„Am Ende werde ich alles, was mein Leben war, töten“, sagt die Malerin Ragna, doch zuvor will sie noch der Liebe begegnen. Die Miete kann sie von ihrer Malerei schon lange nicht mehr zahlen, und alles was sie noch besitzt, ist ein Stück Brot, das für die nächsten zwei Tage reicht. Doch im Gegensatz zu dem Arbeitslosen Toro, mit dem sie im Innenhof der Wohnsiedlung die Zeit totschlägt, glaubt sie daran, dass alles anders werden kann, größer und bunter.

Aber mit dem Auftritt eines zerlumpten alten Mannes, den eine dunkle Vergangenheit mit Ragna verbindet, geraten die Dinge ins Gleiten. Die Liebe und das Leben scheinen grundverschiedene Dinge zu sein, und Ragna muss schließlich eine Entscheidung treffen – eine Entscheidung für die Freiheit: „Sie hat sich getötet?“ fragt Toro, und der alte Mann antwortet: „Sie hat das Leben erschossen, das Leben, das ihr versagt war, das Leben, das von ihr gezehrt hat, bis sie starb.“

Hier beweist Djuna Barnes einmal mehr ihre Zugehörigkeit zur Ästhetik der Moderne: Im Tod erst erreicht das Leben seine äußerste Steigerung, wie auch in der Kunst.


Zurück zur Übersicht