Der Revisor

Nikolaj W. Gogol
Der Revisor
(Rewisor)
Komödie in 5 Akten
Deutsch von Wolf Christian Schröder
3 D, 9 (19) H, 2 Dek
Der Stadthauptmann eines russischen Provinzkaffs hat einen Tipp bekommen: Ein Revisor aus Petersburg wird inkognito seine Stadt inspizieren. Nun ist die Panik in der Politischen Klasse groß, denn eigentlich hat hier jeder Dreck am Stecken. Zufällig entdecken die Beamten Bobtschinskij und Dobtschinskij im Gasthaus einen Fremden mit hauptstädtischen Manieren, den sie im Übereifer sofort für den Revisor halten. Man beschließt hektisch, dem jungen Mann seine Aufwartung zu machen und ihn mit kleinen Geldgeschenken und anderen Höflichkeiten in seinem Urteil milde zu stimmen.

Der Fremde aber ist bloß Chlestakow, ein kleiner Registrator auf der Durchreise, der ein heruntergekommenes Gasthauszimmer bewohnt, für das er noch nicht einmal die Miete zahlen kann. Chlestakow denkt schon, er wird verhaftet, als der Stadthauptmann in voller Uniform in seinem Zimmer erscheint. Doch der will ihm nur 400 Rubel überreichen und die Unterkunft in seinem Haus anbieten. Ein Angebot, das Chlestakow nicht ausschlagen kann.

Natürlich hat Chlestakow bald begriffen, woher der Wind weht und spielt die Rolle des hohen Regierungsbeamten mit wachsender Sicherheit. Je unterwürfiger die Honoratioren des Dorfes, desto herrischer der angebliche Revisor. Chlestakow versteht es jedenfalls, aus der allgemeinen Furcht bares Geld zu machen. Zur großen Freude des Stadthauptmanns hält der Hochstapler sogar um die Hand seiner Tochter Marja an. Alles Unglück scheint abgewendet.

Umso größer ist die Wut, als Chlestakow plötzlich übereilt aus der Stadt verschwindet und der Schwindel durch einen Brief aufliegt, in dem sich der falsche Revisor über die Leichtgläubigkeit der Stadtoberen lustig macht. Aus der Wut wird aber schieres Entsetzen, als sich aus dem Gasthaus auch noch der echte Revisor meldet und um ein Gespräch bittet…


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