The Case of the Crushed Petunias

Tennessee Williams
The Case of the Crushed Petunias
Stück in einem Akt
2 D, 3 H, 1 Dek
Die attraktive Dorothy Simple hat ihr Herz und ihren kleinen Kaufladen hinter einer doppelten Reihe Petunien verbarrikadiert. Dort verkauft sie Fäden, Fingerhüte, rotweinfarbene Söckchen und andere Kurzwaren, erledigt abends nach Ladenschluss die Korrespondenz mit dem Großhandel und wagt sich allenfalls hinaus, um Leihbücher in die Bibliothek zurückzutragen. Im Schatten der Petunien verläuft ihr Leben in den sicheren Bahnen einer von jedweder Aufregung sorgfältig befreiten Ödnis.

Das hat ein jähes Ende, als Dorothy eines Morgens ihr Blumenarrangement in wüster Unordnung vorfindet, zertrampelt von übergroßen Männerfüßen. Eine polizeiliche Fahndung nach dem Täter erweist sich jedoch schnell als überflüssig, denn schon kurz darauf steht ein junger Mann in ihrem Laden, der die Tat in vollem Umfang gesteht – als Teil seines Vorhabens, Dorothy für jene wilde und schöne Unberechenbarkeit empfänglich zu machen, die das wahre Leben jenseits ihres Blumengartens für sie bereithält…

Lyrisch leicht, humorvoll und mit allegorischer Finesse erzählt „The Case of the Crushed Petunias“ die Fabel von der wundersamen Befreiung einer jungen Frau aus dem Käfig der Konvention und der falschen Sicherheiten. Eines von Williams’ frühen Stücken, das jedoch bereits jenen unbestechlichen Blick hinter das poröse Fassadenwerk der amerikanischen Mittelklasse wirft, der dafür sorgt, dass Williams’ Werk bis heute nichts an Aktualität eingebüßt hat.


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